Über uns.

Geschichte des Bürger- und Heimatvereins Eberbach e.V.

                              

 

Als einer der ältesten Vereine in Eberbach, entstand Ende 1871 der so genannte Verschönerungsverein, der ca. 1912 (das genaue Datum ist nicht mehr herauszufinden) den zeit- und zweckmäßigeren Namen Verkehrsverein annahm, 1953 nochmals umbenannt in Verkehrs- und Heimatverein, der als unmittelbarer Vorgänger des heutigen Bürger- und Heimatverein gilt.

 

Ziele des Verschönerungsvereins waren, den Fremdenverkehr auszubauen und eine freundliche Atmosphäre für Einheimische und Fremde zu schaffen. So wurden beispielsweise Waldanlagen, Ruhebänke und Aussichtspunkte angelegt.

 

Zu den beutenden Männern der Anfangsjahre zählten Theodor Frey (Initiator des deutschen Handelstages), Fritz Heuß (zählte zu den reichsten Familien der Stadt) und Oberförster von Stetten (begann mit der Umwandlung des Niederwaldes in Hochwald; der zeitweise höchste Baum Deutschlands wurde in seiner Zeit gepflanzt).

 

Anschließend übernahmen Vertreter des "vermögenden Eberbacher Bürgertums" die Führung des Vereins. Dies waren um 1921 der Apotheker Dr. Theodor Neumayer, um 1929 Architekt Ludwig Neuer und von 1952 bis 1972 Ernst Hohn, Eigentümer der Mohrenapotheke. Es folgten: Oberforstrat Joachim Viebig (1972 bis 1976) und Rolf Karl (Schuhhaus Karl, 1975 bis 1988).

 

Die Aufgaben seit Gründung des Vereins wurden nach und nach von der Stadtverwaltung übernommen. Als für den Verein letztlich nur noch die Durchführung des Sommertags- und des Martinszuges blieb und die Bemühungen, den mittelalterlichen Rosenturm zu sanieren, beim Denkmalamt auf keinen fruchtbaren Boden fielen, wollte sich der Verein auflösen.

 

Reiner Heun, Leiter des damaligen Eberbacher Kurzentrums, verhinderte die Auflösung 1988, indem er den großen Vorstand auf vier Personen verkleinerte, selbst den Vorsitz übernahm und den Verein mit neuen Aufgaben beseelte. Dazu zählten Musicalfahrten, die Öffnung des Pulverturms für die Öffentlichkeit und das Betreiben des Zinnfigurenkabinetts im Haspelturm, der vom Rotary Club Eberbach saniert wurde.

 

Da der Verein ohne Geld nichts bewirken konnte, organisierte Heun als Einnahmequellen 1988 den Ostermarkt, 1989 den Kreativ- und Kunsthandwerkermarkt und eine Zinnfigurenbörse, die bis 2006 alle zwei Jahre durchgeführt wurde.

 

Als Heun 1996 aus beruflichen Gründen Eberbach verließ, übernahm Günter Lipski (Rektor der Dr.-Weiß-Grundschule) den Vorsitz. Er war bereits viele Jahre vorher für den Verein tätig, indem er u. a. den Sommertagszug und den Martinszug neu gestaltete.

 

In den Gründungsjahren setzte sich der damalige Verschönerungsverein sehr für den Bau der Eisenbahnlinie und für die Förderung des Fremdenverkehrs ein, in dem er Möglichkeiten schaffte, die Schönheiten der Stadt und der ihr umgebenden Landschaft in Ruhe von den Anhöhen zu genießen.

 

Die Eisenbahn wurde gebaut, die seinerzeit aufgestellten Bänke an den Hängen der Umgebung der Stadt sind inzwischen vermodert und werden aus Kostengründen nicht mehr ersetzt.

 

Heute versucht der Verein mit verschiedenen Aktivitäten die Erinnerung an frühere Jahre wach zu halten und Traditionen zu pflegen.

 

An die verdienstvolle Arbeit verschiedener ehemaliger "Führungskräfte“ des Vereins erinnern heute noch die Ludwig-Neuer-Hütte am Scheuerberg und die Max-Hauck-Hütte am Waldweg Eberbach-Zwingenberg. Nicht vergessen werden sollte die Ernst-Hohn-Hütte am Schollerbuckel.